Katzer Families

Braunau (Broumov)


Mittelpunkt des "Braunauer Ländchens" zwischen Heidelgebirge und Falkengebirge in den Sudeten Ostböhmens.

Im Braunauer Land gehen die Uhren etwas anders. Es sind zuerst Mönche, die über das Riesengebirge gezogen kommen. Nach der Sage sehen sie im Tal auf einem Teiche einen Schwan und darüber den Abendstern. Sie beschließen, hier zu bleiben und noch heute befinden sich Schwan und Stern im Wappen der Stadt Braunau.

Die Benediktiner beginnen mit der Rodung des Urwaldes und begründen eine kleine Einsiedelei. Man schreibt das Jahr 1201. Als Zweites geht man dann fünfzig Jahre später an die Gründung einer Stadt. Es sind in der Hauptsache Tuchmacher aus Flandern, die um eine bereits bestehende Burg sozusagen aus wilder Wurzel ein neues Gemeinwesen errichten. Erst als Drittes kommen jetzt Bauern aus deutschen Landen und beginnen mit einer planmäßigen bäuerlichen Ansiedlung. Wiederum sind es Lokatoren, die entlang von Bachläufen die Hufen abstecken, so daß sich lange Straßendörfer bilden können. Diese erstrecken sich im Braunauer Ländchen oftmals auf eine Länge von bis zu zehn Kilometern.

Der Marktflecken Braunau wurde 1348 zur Stadt erhoben. Der bereits während der Gründung "abgesteckte" Marktplatz, die Braunauer sagten Ring, mißt 120 auf 85 Meter. Er ist das Zentrum für Handel und Wandel, die Klosterburg der Mittelpunkt des religiösen Lebens, der Verwaltung und Verteidigung. In ihrem steinernen Bau befindet sich bereits eine bekannte Lateinschule. Damals entstanden auch schon die Dekanatskirche Peter und Paul, sowie die sich um die gesamte Stadt herumziehende Stadtmauer. Braunau selbst liegt auf einer Anhöhe, an den Ufern des Flüsschens Steine.

Wirtschaftlich war Braunau bestimmt durch Textilfirmen (die 1813 begründete Firma Benedikt Schrolls & Söhne beschäftigte 1930 2700 Arbeiter) durch die Herstellung von Uhren, Bilderrahmen, Bildern und Ansichtskarten, Rollvorhängen, landwirtschaftlichen Maschinen, durch die seit 1820 bestehende Glockengießerei Oktav Winter, durch Färbereien, Druckereien und Eisengießerei. Ein bekannter Exportartikel waren die sogenannten "roten Tuche", die bis in die Türkei geliefert wurden.

 


Wir danken Roswitha und Klaus Dietze aus Heroldsberg, die das Braunauer Ahnentafelarchiv betreuen und uns bei der Erstellung dieser Seite hervorragend mit Material unterstützt haben. 

Der Heimatkreis Braunau/Sudetenland e.V. (Paradeplatz 2,  91301 Forchheim) hat im Zentrum der Patenstadt Forchheim in Oberfranken ein Braunauer Heimatmuseum eingerichtet und bietet vielfältiges Informationsmaterial an.  Das Museum ist in der Regel Mittwochs von 9-12 und 13-16 Uhr geöffnet. Damit Betreuung anwesend ist empfiehlt sich ein vorheriger Anruf unter Tel. 09191-64563 oder bei Herrn Wolfgang Meier unter 09131-34522.